Meldung vom 07.07.2021
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat am Potsdamer Klinikum Ernst von Bergmann eine Befragung unter den Beschäftigten zur Arbeitsbelastung durchgeführt. An dieser Aktion,
dem „ver.di-Belastungscheck“, haben sich rund 500 Beschäftigte beteiligt. Die Befragung belegt die gravierenden Probleme im Klinikum. Es fehlt an Zeit und Personal, die Versorgungsqualität
leidet, letztlich steht dadurch die Gesundheit der Beschäftigten auf dem Spiel. Die Aussagen der Befragten waren eindeutig: 78 Prozent haben angegeben, dass sie Arbeitsbedingungen haben, unter
denen oft bzw. sehr häufig die Versorgung der Patienten leidet. Fast 80 Prozent sagen, dass sie ihre Pause selten oder nie störungsfrei oder überhaupt nehmen können und 89 Prozent gaben an, dass
sie sich auf Arbeit gehetzt fühlen und regelmäßig enormen Arbeitsstress erleben.
„Der Belastungscheck hat gezeigt, wo die Probleme liegen und das hier dringend Handlungsbedarf besteht. Die Beschäftigten organisieren sich jetzt berechtigterweise für einen Tarifvertrag
Entlastung“, sagt Torsten Schulz, zuständiger ver.di-Verhandlungsführer.
Der Belastungscheck war zunächst der erste wichtige Schritt hin zu einem möglichen Tarifvertrag »Entlastung« und somit der verbindlichen Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten.
Am 19. Juli 2021 wird ver.di als nächsten Schritt eine Unterschriftensammlung, mit dem Motto „Potsdams letzte Gefährdungsanzeige“, unter den Beschäftigten am Klinikum durchführen. „Über ein Jahr
ist seit dem Beschluss der Stadt Potsdam für bessere Arbeitsbedingungen im Klinikum vergangen und nichts passiert. Das macht die Beschäftigten wütend und sauer“, so Janina Michalke,
Krankenschwester und ver.di-Aktive im Klinikum.
Die Beschäftigten des Klinikums Ernst von Bergmann sichern mit ihrer professionellen Arbeit jeden Tag als Maximalversorger die Gesundheitsversorgung der ganzen Region. „Doch wie es jetzt ist,
kann es nicht weitergehen. Wir fordern mehr Personal und Entlastung, damit nicht die Gesundheit der Patientinnen und Patienten und die der Beschäftigten weiter leidet. Wir erwarten von der Stadt
Potsdam und der Klinikleitung einen Tarifvertrag Entlastung noch vor Ablauf des Jahres 2021“, so Torsten Schulz.