Die positiven Auswirkungen von verbindlichen und bedarfsorientierten Personalvorgaben sind durch mehrere Studien belegt. Zuletzt haben Wissenschaftler*innen für 27 öffentliche Krankenhäuser im
australischen Bundesstaat Queensland, in denen 2016 Personalvorgaben eingeführt wurden, im Vergleich zu anderen Krankenhäusern ohne Personalbemessung deutlich positive Effekte festgestellt – nicht nur bei Sterblichkeit, Wiederaufnahmen und
Liegezeiten, sondern sogar bei den Kosten.
Die Behauptung, auf dem Arbeitsmarkt stünden nicht genug Fachkräfte zur Verfügung, ist eine selbsterfüllende Prophezeiung: Personalmangel und schlechte Arbeitsbedingungen führen dazu, dass
hunderttausende Beschäftigte ihrem Beruf den Rücken kehren oder ihre Arbeitszeit reduzieren – schlicht weil sie nicht mehr können. Eine aktuelle Studie der Arbeitnehmerkammer Bremen rechnet vor, dass deutschlandweit zwischen
92.000 und 172.000 zusätzliche Pflegestellen allein dadurch besetzt werden könnten, dass Teilzeitkräfte wegen besserer Arbeitsbedingungen ihre Arbeitszeiten wieder aufstocken.